Feste im Winter – Schritte durch das Modul
Eine Vorlage für die Erstellung eigener Unterlagen in diesem Modul findet sich hier .
Die einzelnen Schritte sind in Präsenz- und Distanzveranstaltungen umsetzbar.
1. „Warten” – „Vorfreude”?!
„Warten” und „Vorfreude” zählen in der Adventszeit zu zentralen Erfahrungsdimensionen. Um eine Annäherung anzubahnen und eine Auseinandersetzung zu vertiefen, kann dieser Schritt zu Beginn des Moduls hilfreich sein. In Präsenzveranstaltungen können die Bildkarten ausgedruckt zur Verfügung stehen, in Distanz-Veranstaltungen sind sie auf andere Weise zu präsentieren.
Kompetenz
- Die Teilnehmenden können die eigenen Erfahrungen, Haltungen und Prägungen zur Advents- und Weihnachtszeit wahrnehmen und reflektieren.
Mögliche Schritte
- Den Teilnehmenden werden Bildimpulse zur Verfügung gestellt.
- Jede Person wählt ein Motiv und erzählt oder schreibt zur Wahl des Motivs: „Warten und Vorfreude bedeuten für mich…”.
- Im Plenum werden biografische Erfahrungen zur Advents- und Weihnachtszeit gesammelt und evt. schriftlich festgehalten.
Materialien
2. Der Weihnachtsfestkreis – Bräuche und Symbole
Zu Beginn des Moduls ist es sinnvoll, eine Auffrischung in Bezug auf die christlichen Feste im Weihnachtsfestkreis zu ermöglichen. Dafür können in Präsenzveranstaltungen Symbole des Kirchenjahreskoffers, der in Drübeck vorhanden ist, genutzt werden. In Distanzveranstaltungen sind die Symbole im Vorfeld zuzuschicken, oder als Bilder zur Verfügung zu stellen.
Kompetenzen
- Die Teilnehmenden kennen christliche Advents- und Weihnachtsbräuche und deren Symbolik.
- Sie können mögliche existenzielle Themen der Kinder mit der Adventszeit in Beziehung setzen.
Mögliche Schritte
- Die Symbole werden in der Gruppe verteilt.
- Die Teilnehmenden lesen in kleinen Gruppen die zu dem Symbol gehörenden Textpassagen aus: „Das große Familienbuch der Feste und Bräuche”.
- In der Gesamtgruppe werden die Symbole und Feste vorgestellt.
Materialien
- Kirchenjahreskoffer oder folgende Symbole/Bilder: Tannenkranz, Kirschbaumzweig, Nikolausstiefel, Nikolausfigur, Weihnachtsbaum, kleine Geschenke, Krippenensemble mit Maria und Josef, Wunderkerze, Figur eines Sterndeuters, Stern und Holzkrippe, sowie Tücher oder Tonkartonkarten in lila und weiß
- Texte für die Kleingruppenphase
- Auftrag für die Gruppenphase
3. Symbolik „Licht” in Festen verschiedener Religionen
In evangelischen Kindertageseinrichtungen bildet der christliche Festkreis in der Regel eine Struktur, welche das gemeinsame Miteinander, die Höhepunkte und zentrale Phasen des Jahres prägt. Die Kinder und Familien ebenso wie die pädagogischen Fachkräfte sind jedoch nicht zwingend in diesem Festkreis beheimatet. Dafür werden in den Familien andere Feste gefeiert, die für sie Bedeutung haben.
In diesem Modul ist es möglich, den Fokus auf das Symbol „Licht” als Gemeinsamkeit und Verbindung in verschiedenen Religionen zu richten. Über das Symbol „Licht” kann eine Annäherung an, beziehungsweise ein Austausch über Feste unterschiedlicher Religionen angebahnt werden.
Kompetenz
- Die Teilnehmenden können religions- und kultursensibel in Bezug auf Einstellungen und Prägungen im Zusammenhang mit der Begegnung mit religiösen Festen agieren.
Mögliche Schritte
- Im Plenum erfolgt eine Annäherung in Bezug auf die Lichtsymbolik religiöser Feste. Dies kann beispielsweise mit unterschiedlichen Gegeständen oder Bildern visualisiert werden (Chanukkaleuchter, Laterne, Adventskranz, Diwali-Licht, Luzia-Kranz, …).
- Jede Gruppe recherchiert ein Fest, in welchem die Lichtsymbolik von Bedeutung ist. Quelle: Religionen-entdecken
- Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt.
Materialien
- Informationen zu Festen mit Lichtsymbolik unter: www.religionen-entdecken.de
- Jahresaktueller interkultureller Kalender
4. Feste mit „Geschenk-Charakter”
Eine andere religionsübergreifende Perspektive kann durch den „Geschenk-Charakter” des Weihnachtsfestes aufgegriffen werden.
Kompetenz
- Die Teilnehmenden können religions- und kultursensibel in Bezug auf Einstellungen und Prägungen im Zusammenhang mit der Begegnung mit religiösen Festen agieren.
Mögliche Schritte
- Im Plenum werden Erfahrungen und Wissen in Bezug auf Geschenke-Feste gesammelt.
- Kleingruppen recherchieren zu Festen mit „Geschenk-Charakter” in Judentum, Christentum und Islam.
Materialien
5. Biblische Texte zur Advents- und Weihnachtszeit
Viele Kursteilnehmende kennen die Weihnachtsgeschichte aus Krippenspielen oder Liedern. Auch in Krippenfiguren, die in vielen Einrichtungen vorhanden sind, werden die Erzählungen sichtbar. Vielen Kursteilnehmenden sind die Unterschiedlichkeiten in den Geburtsgeschichten aus den Evangelien (Matthäus und Lukas) nicht bekannt. Im Rahmen der RPQ ist eine nähere Befassung mit den Texten der Evangelien und den jeweiligen Akzenten sinnvoll.
Dieser Schritt ist für Distanz- und Präsenzveranstaltungen umsetzbar.
Kompetenz
- Die Teilnehmenden kennen Grundlagentexte der Bibel zu den Festzeiten.
Mögliche Schritte
Variante 1:
- Es werden Gruppen eingeteilt, die je einen Umschlag mit Textpuzzleteilen der Geburtsgeschichten Jesu (nach Matthäus und Lukas) erhalten. Die Texte werden auf farblich unterschiedlichem Papier kopiert und zerschnitten.
- Die Teilnehmenden haben nun die Aufgabe, die Teile zu sortieren, dass zwei Geschichten entstehen.
- In der Gesamtgruppe erfolgt eine Reflexion. Impulse: „Was ist Ihnen aus den Geschichten vertraut?”, „Was ist Ihnen unbekannt?”, „Was möchten Sie zum besseren Verständnis wissen?”
- In kleinen Gruppen erhalten die Teilnehmenden den Auftrag, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Geschichten über die Geburt Jesu heraus zu finden (Personen, Ort, Zeit, Ereignis).
- Anhand einer Landkarte (Quelle: Bibel-Entdeckerbuch Menschen in der Bibel S. 126) werden die in den Texten genannten Orte aufgesucht. Unterstützen kann eine Zeitleiste, die die Machthaber zur Zeit der Geburt Jesu zeigt.
Variante 2:
- Die Teilnehmenden erhalten ein Bild einer „typischen Krippenszene” – oder sie werden gebeten, die Krippenfiguren ihrer Einrichtung oder aus ihrem Umfeld zu fotografieren. Die Bilder werden auf einem padlet o.ä. gesammelt.
- Im Anschluss werden zwei Gruppen gebildet. Jede Teilgruppen arbeitet mit je einem Evangelium weiter, nimmt den Text zur Kenntnis und markiert die Figuren, die vorkommen.
- In einem abschließenden Plenum werden die Erkenntnisse ausgetauscht.
Variante 3:
- Die Teilnehmenden lesen zunächst in kleinen Gruppen die Geburtsgeschichte aus dem Lukas- oder aus dem Matthäusevangelium.
- In der Gesamtgruppe werden zentrale Aspekte (Ereignis, Personen, Orte) zusammengetragen.
- Im Anschluss lesen die Kleingruppen eine Übertragung ihres zuvor bearbeiteten Textes aus einer Kinderbibel oder einem Bilderbuch.
- Im Plenum erfolgt ein Austausch über folgende Erkenntnisse: „Was wird weggelassen?”, „Was wird betont?” Reflexionen: „Was wäre mir wichtig, wenn ich den Kindern meiner Gruppe die Erzählungen aus der Bibel zur Advents- und Weihnachtszeit erzähle?”, „Welche biblische Vorlage würde ich selbst verwenden? – Zur eigenen Vorbereitung und / oder als Raster für eine Erzählung für Kinder?”
Materialien
- Zwei Textpuzzle
- Auszüge aus den Evangelien über www.bibleserver.com oder aus der Basisbibel
- Landkarte – Quelle: Michael Jahnke (Hg.): Mein Bibel-Entdeckerbuch. Menschen der Bibel, 2014, S. 126
- Kinderbibel – Auswahl:
- Martina Steinkühler: Die neue Erzählbibel, 2015
- Martina Steinkühler: Bibelgeschichten für die Grundschule, 2017
- Rüdiger Pfeffer: Komm, freu dich mit mir, 1999
- Tanja Jeschke, Marijke ten Cate: Die große Bibel für Kinder, 2012
- Michael Landgraf: Kinderlesebibel, 2013
- Nico ter Linden: König auf einem Esel, 2011
- Irmgard Weth: Neukirchener Kinder-Bibel, 2014
- Bilderbücher:
- Regine Altegoer: Die Weihnachtsgeschichte, 2008
- Sebastian Tonner, Johanna Ignjatovic: Rica erzählt: Jesus ist geboren, 2015
- Barbara Bartos-Höppner, Renate Seelig: Die Weihnachtsgeschichte, 2001
- Renate Schupp, Milada Krautmann: Die Weihnachtsgeschichte, 2016
- Rose Lagercrantz, Jutta Bauer: Das Weihnachtskind, 2015
- Astrid Lindgren, Harald Wiberg: Weihnachten im Stall, 1961
- Jean Little, Werner Zimmermann: Brunis Weihnacht, 2009
6. Praxisideen
In diesem Modul ist es möglich, dass die Teilnehmenden unterschiedliche Praxisideen kennenlernen und selbst in der Gruppe ausprobieren. Dies ist in unterschiedlichen Weisen möglich: Zum Einen können die Kursleitenden einzelne Impulse einbringen und für die Gruppe gestalten. Zum Anderen können die Materialien und Medien in Kleingruppen gegeben und diese für die Gesamtgruppe aufgearbeitet werden. Nach jedem Impuls folgt eine Reflexion im Plenum.
Die Ideen sind teilweise für Kinder im Krippenalter, teilweise für Kinder im Kindergartenalter geeignet. Einzelne Impulse sind auch in der Arbeit mit Erwachsenen, beispielsweise auf einem Elternabend, einsetzbar.
Kompetenz
- Die Teilnehmenden können Methoden und Materialien im Alltag der Kita begründet auswählen und einsetzen.
Materialien
- Adventskreis für Krippenkinder
- Nikolaus in der Krippe feiern
- Einen Adventsbaum gestalten , Lied: In einem kleinen Apfel, Lied: Seht die gute Zeit ist nah
- Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Nikolaus
- Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Flucht nach Ägypten
- Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Einen Stern entdecken
- Lieder: Epiphanias und Flucht
Zusätzliche Impulse
- Film: Der vierte König