Feste im Herbst – Schritte durch das Modul

Feste im Herbst – Schritte durch das Modul

Eine Vorlage für die Erstellung eigener Unterlagen in diesem Modul findet sich hier .

Die Schritte dieses Moduls sind für Präsenz- und Distanzszenarien geeignet.
 

1. Werteerziehung

Die Themen „Schöpfung”, „Dank” und „Teilen” berühren in besonderer Weise Konzepte der Werteerziehung in Kindertageseinrichtungen. Daher ist es sinnvoll, in diesem Modul das Thema Werteerziehung aufzugreifen und eine vertiefende Auseinandersetzung zu ermöglichen. Die Annäherungen und Vertiefungen finden in Plenums- und Kleingruppenphasen statt.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden können die eigene Haltung zu den Themen „Dank” und „Teilen” reflektieren und zur Sprache bringen.
  • Sie können Aspekte der Werteerziehung mit den Themen „Teilen” und „Danken” in Beziehung setzen.
  • Die Teilnehmenden können Sprachformen in Bezug auf „Danken” und „Teilen” für die Kommunikation im Kindergarten entwickeln.

Mögliche Schritte

  • Annäherung an das Thema „Werte” – zum Beispiel mit der Bildkartensammlung des Don bosco-Verlages.
  • Input zum Thema Werteerziehung – dieser erfolgt mit anschließender Austauschrunde im Plenum.
  • Die Teilnehmenden diskutieren im Anschluss über den Stellenwert von „Danken” und „Teilen” in der religionssensiblen Bildung und Erziehung. Dieser Austausch erfolgt in kleinen Gruppen.
  • Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten.

Materialien

  • Margit Franz: Werte, Themenkarten für Teamarbeit, Elternabende, Seminare, 2014 – die Karten sind in Drübeck und Neudietendorf auszuleihen.
  • Input: Werteerziehung als , und Handout

2. Zugänge zum Thema Schöpfung

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden können die Themen „Natur”, „Umwelt” und „Schöpfung” im Alltag der Kindertagesstätte wahrnehmen, dokumentieren, integrieren und reflektieren.
  • Sie können ein angemessenes Angebot zum Thema Schöpfung gestalten.

Mögliche Schritte

  • Die Teilnehmenden erleben selbst über ihre Sinne die Schöpfung/ Natur. Die Kursleitung stellt die Übungen zur Verfügung. Die Teilnehmenden erproben sie einzeln oder in Kleingruppen. Die Selbsterfahrung steht dabei im Mittelpunkt. Ein Entdecken, Beobachten, Staunen in der Natur durch naturpädagogische Übungen soll den Teilnehmenden ermöglicht werden. Für Distanzszenarien ist es wichtig, die Erfahrungen der Übungen festzuhalten und sie mit der gesamten Gruppe zu teilen.
  • An die Übungen schließt sich eine vertiefende Reflexion an: „Was habe ich mit meinen Sinnen wahrgenommen?”, „Welche Möglichkeiten bieten die gewählten Methoden/ Zugänge?”, „Welche dieser Methoden/Zugänge eignet sich für Kinder?”,  „Was können Kinder erfahren und erleben?” Die Erkenntnisse werden schriftlich festgehalten.
  • Die Teilnehmenden nehmen das Projekt: „Schöpfungswochen” zur Kenntnis und entwickeln ein Projekt zu einem Aspekt der Schöpfung, der die Kinder interessiert und der für den eigenen Kontext relevant ist, z.B. zum Thema Wasser, einem Tier wie der Ameise, einer bestimmten Pflanze wie der Tulpe usw. Hierfür benötigen die Teilnehmenden Möglichkeiten zur Recherche (Bibliothek/ Medienstelle  Medientisch).

Materialien

  • Naturpädagogische Übungen 
  • Schöpfungswochen des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein
  • Anregungen für die Entwicklung eines Projekts

3. Biblische Texte zum Thema Schöpfung und Erntedank

Dieser Schritt kann problemlos in Distanzsettings durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenen Zugang zu den erforderlichen Texten erhalten.

Als Grundlage für einen achtsamen und respektvollen Umgang mit der Schöpfung kann die Auseinandersetzung mit Schöpfungstexten der Bibel dienen. Die Teilnehmenden lesen und vergleichen biblische Schöpfungstexte, lernen den Entstehungshintergrund der Texte kennen und formulieren deren Intention.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden kennen biblische Schöpfungstexte.
  • Sie kennen Argumentationslinien zum Verhältnis von Evolution und Schöpfung.
  • Die Teilnehmenden können die eigene Haltung zum Thema „Schöpfung” reflektieren und zur Sprache bringen.

Mögliche Schritte

  • Die Teilnehmenden lesen die Schöpfungstexte und Sachinformationen.
  • In Kleingruppen erarbeiten sie die Intention des jeweiligen Textes und halten ihre Ergebnisse für die Gesamtgruppe fest.
  • Im Anschluss lesen sie den Auszug aus der Veröffentlichung: Frank Hartmann: „Schwierige Geschichten in der Bibel.”  2019. Sie halten die Überlegungen zu folgenden Impulsen für die Gesamtgruppe fest: „Wo liegen eventuell die  Herausforderungen, wenn Kindern in der Kita die biblischen Schöpfungserzählungen nahegebracht werden?”
  • Für eine vertiefenden Weiterarbeit kann auf den Podcast: „Unter Pfarrerstöchtern” (Folgen: Die Erschaffung der Welt (6.12.2019), Adam und Eva (20.12.2019), Der Apfel (3.1.2020), Noahs Arche (31.1.20209)

Materialien

  • Schöpfungstexte
  • Zusammenfassende Informationen: Schöpfung und Bibel
  • Zusammenfassende Informationen: Schöpfung und Evolution
  • Arbeitsauftrag
  • Auszug aus: Frank Hartmann: Schwierige Geschichten in der Bibel.”  don bosco Verlag 2019

4. Erzählen und Theologisieren zum Thema Schöpfung

In diesem Schritt werden die bisherigen Erkenntnisse in einer praktischen Umsetzung erpobt. Dies ist in Distanz- und Präsenzveranstaltungen möglich.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden können eine Erzählgrundlage zur 1. Schöpfungsgeschichte (1. Mose 1,1-2,4a) erarbeiten und eine Nacherzählung gestalten.
  • Ausgehend von Fragen der Kinder können die Teilnehmenden mit den Kindern zum Thema Schöpfung theologisieren.

Schritte

  • Die Teilnehmenden fertigen in Kleingruppen (bezogen auf das Alter der Kinder in ihrer Einrichtung/ Gruppe) eine Nacherzählung zur Schöpfungsgeschichte 1. Mose 1,1-2,4a an und erhalten ein Feedback auf den Gestaltungsvorschlag.
  • Sie lernen ein Beispiel zum Theologisieren mit Kindern zum Thema Schöpfung kennen und fertigen ausgehend von den (vermuteten) Fragen ihrer Kinder eine Vorlage mit Impulsen zum Theologisieren mit Kindern an.

Materialien

  • Gesprächsprotokoll zum Thema Schöpfung
  • Kriterien für ein gelingendes Theologisieren

5. Beurteilung von Kinderliteratur: Schöpfung und Arche Noah

In einem Zwischenschritt können biblische Bilderbücher auf ihre Aussagen und Einsetzbarkeit in der Kindertageseinrichtung geprüft werden. Dieser Schritt wurde für Distanzszenarien entwickelt, daher findet sich unter den Materialien eine Anmoderation für die Arbeit mit Schöpfungsbilderbüchern im Video. Ein anderer Schwerpunkt kann auf Bilderbücher zur Arche Noah-Erzählung gelegt werden.

In Distanz-Szenarien sind die Bilderbücher im Vorfeld zu verschicken. Einschätzungen zu den einzelnen Büchern werden mit der Gesamtgruppe geteilt.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden können Bilderbücher in Bezug auf ihre Einsetzbarkeit im Rahmen religionssensibler Arbeit beurteilen.
Mögliche Schritte für die Erarbeitung der Bilderbücher zur Schöpfung in sieben Tagen:
  • Die Teilnehmenden schauen die Anmoderation zur Arbeit mit den Bilderbüchern im Video an.
  • Sie beurteilen im Anschluss das Buch, das ihnen vorliegt. Folgende Kriterien werden geprüft:
    • Gibt es eine Rahmenhandlung?
    • Wirkt der Text, als würde die/der Verfasser:in „neben Gott“ stehen und ein reales Geschehen protokollieren?
    • Kommt Gott in der Geschichte direkt vor?
    • Wird Gott bildlich dargestellt?
    • Wird die Textgattung (Lied) deutlich?
Mögliche Schritte für die Erarbeitung der Bilderbücher Arche Noah /Beurteilung von Kinderbibeln
  • Die Teilnehmenden lesen zunächst den Auszug aus: Frank Hartmann: „Schwierige Geschichten in der Bibel.”  2019.
  • Sie halten im Anschluss schriftlich fest, an welchen Punkten sie Herausforderungen wahrnehmen, wenn in ihrer Einrichtung die Erzählung der Arche Noah präsentiert wird.
  • Sie prüfen im Anschluss entweder das Bilderbuch, das ihnen vorliegt oder die Zusammenstellung der Kinderbibeln. Zur Orientierung dienen die folgenden Kriterien:
    • Gibt es eine Rahmenhandlung, die die Erzählung in das menschliche Fragen nach Gott, nach Leid und Bewahrung einbettet?
    • Wird objektiv und pauschal von Gott erzählt, oder subjektiv aus der Perspektive einer Person?
    • Wer schickt den Regen?
    • Gibt es womöglich irritierende Bilder (ertrinkende Tiere, Menschen?)
Materialien
  • Anmoderation zu den Bilderbüchern zur Schöpfung in sieben Tagen
  • Auszug: Frank Hartmann: „Schwierige Geschichten in der Bibel.”  2019
  • Bilderbücher Schöpfung: Uwe Natus, Dagmar Geisler: Als die Welt Geburtstag hatte (2004), Das Buch der Schöpfung, Masahiro Kasuya, Akiko Kageyama: Schöpfung (2015), Helme Heine: Samstag im Paradies (1985), Rüdiger Pfeffer, Mathias Jeschke: Gott macht eine bunte Welt (2004), Werner Laubi: Eine Geschichte von der Schöpfung (2010)
  • Bilderbücher: Arche Noah: Masahiro Kasuya: Die Arche Noah (2002), Rüdiger Pfeffer, Mathias Jeschke: Eine Arche voller Tiere (2004), Gertrud Fussenegger, Annegret Fuchshuber:  Die Arche Noah (2001), Peter Spier: Noahs Arche (2019), Sekiya Miyoshi: Was geschah in der Arche (1986), Renita Boyle, Honor Ayres: Noah und ein Boot voller Tiere (2013)
  • Zusammenfassung: Arche Noah in Kinderbibeln

6. Praxisideen zur Schöpfung

In diesem Modul ist es möglich, dass die Teilnehmenden unterschiedliche Praxisideen kennenlernen und selbst in der Gruppe ausprobieren. Dies ist auf verschiedene Weise möglich: Zum Einen können die Kursleitenden einzelne Impulse einbringen und für die Gruppe in Präsenz oder im Video gestalten. Zum Anderen können die Materialien und Medien in Kleingruppen gegeben und diese für die Gesamtgruppe aufgearbeitet werden. Nach jedem Impuls folgt eine Reflexion.

Kompetenz

  • Die Teilnehmenden können ein angemessenes Angebot zum Thema Schöpfung gestalten.

Materialien

  • Anmoderationen im Video: Gestaltungen zum Thema Schöpfung
  • Anmoderationen im Video: Gestaltungen Arche Noah
  • Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Schöpfung
  • Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Der Töpfer
  • Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Arche Noah:
  • Franz Kett: Die Taube bringt einen Hoffnungszweig
  • Schöpfung und Arche U3 Bodenbilderbuch
  • Der kleine Herr Wunder
  • Das Lied von der Schöpfung
  • Das Schöpfungstagebuch
  • Weitere Empfehlung:  Ulrich Walter: Den Schöpfungskreis mit Kindern entdecken. 2020

7. Praxisideen zum Erntedankfest

Zusätzlich können in diesem Modul einzelne Entwürfe zum Thema Erntedank eingebracht werden. Auch diese können auf unterschiedliche Weise eingebracht werden. Zum Einen können die Kursleitenden einzelne Impulse einbringen und für die Gruppe gestalten. Zum Anderen können die Materialien und Medien in Kleingruppen gegeben und diese für die Gesamtgruppe aufgearbeitet werden. Nach jedem Impuls folgt eine Reflexion.

Kompetenz

  • Die Teilnehmenden können ein angemessenes Angebot zum Erntedankfest gestalten.

Mögliche Schritte

  • Die Teilnehmenden tauschen sich in Kleingruppen aus, welche Traditionen und Bräuche zum Erntedankfest in der Kita wichtig sind und warum. Die Ergebnisse werden mit der Gesamtgruppe geteilt.
  • Sie entwerfen in Kleingruppen eine Andacht zum Erntedankfest in der Kita.
  • Die Teilnehmenden erpoben und reflektieren Praxisbeispiele zum Thema nach Bedarf.

Materialien

  • Aufbau einer Andacht
  • Praxisidee: Andacht zum Thema Wasser
  • Praxisidee: Erntedankmandala
  • Spiele für alle Sinne
  • Für den Alltag in der Kita: Tischgebete
  • Praxisidee: Körpergebet

8. Hintergrundwissen zum Martinsfest

Das Martinsfest ist in vielen Kindertageseinrichtungen ein wichtiger Höhepunkt im Kindergartenjahr. Eine Vertiefung des Wissens in Bezug auf das Fest und eine Reflexion der Praxis können in diesem Modul erfolgen. Für Distanz-Settings ist ein Austausch in Kleingruppen neben Plenumsphasen einzuplanen.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden kennen Hintergründe der Martinslegenden sowie Bräuche und Traditionen zu St. Martin.
  • Sie können Aspekte der Werteerziehung mit dem Themen „Teilen” und „Danken” in Beziehung setzen.

Mögliche Schritte

  • Das Thema wird mit einer Diskussion eröffnet: „Warum heute noch St. Martin in der Kita feiern?” Dabei können die Kompetenzentwicklung und Werteerziehung (Zugang 1 dieses Moduls) der Kinder in den Blick genommen werden.
  • Die Teilnehmenden tauschen sich aus über den Lebenslauf vom Heiligen Martin aus: „Wer war St. Martin? – Historisches und Legenden!”
  • In Kleingruppen erfahren die Teilnehmenden von den Traditionen und Bräuchen in anderen Einrichtungen.

Materialien

9. Praxisideen zum Martinsfest

Zusätzlich können in diesem Modul einzelne Entwürfe zum Martinsfest eingebracht werden. Auch diese können auf unterschiedliche Weise eingebracht werden. Zum Einen können die Kursleitenden einzelne Impulse einbringen und für die Gruppe gestalten. Zum Anderen können die Materialien und Medien in Kleingruppen gegeben und diese für die Gesamtgruppe aufgearbeitet werden. Nach jedem Impuls folgt eine Reflexion.

Kompetenz

  • Die Teilnehmenden können ein angemessenes Angebot zu St. Martin gestalten.

Mögliche Schritte

  • Gestalten und Erproben entwicklungsbezogener Zugänge zu St. Martin und kritische Reflexion.

Materialien

  • Ganzheitlich-sinnorientierte Gestaltung: Martin
  • Erzählvorlage: Martinslegende
  • Ideen für U3: Fingerspiele
  • Praxisidee: Rollenspiel zum Martinsfest
  • Praxisidee: Klanggeschichte zum Martinsfest
  • Lieder

10. Weitere Impulse

  • Frau Noahs Mantel
  • Praxisidee: Gestaltung: Die Kinderbrücke

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Feste im Herbst – Didaktischer Kommentar

Das Davor und Danach

Für das Modul „Feste im Herbst” wird vorausgesetzt: „Kursbeginn” und „Basics Religion”. Je nach Stellung des Modules können vertiefende Geschichten aus dem AT zum Schöpfungskreis und das Modul Reformation anschließen. Folgen können auch die Module „Jesus Christus” und „Bibel”.

Vorüberlegungen

In den Herbstfesten stehen Fragen nach dem „Woher“ und „Wohin“ und nach der sozialen Gerechtigkeit im Vordergrund. Die Teilnehmenden sollen eine eigene reflektierte Haltung zur Schöpfung und ihrer Bewahrung entwickeln. Es geht darum, mit den Kindern Achtsamkeit einzuüben und Dank auszudrücken. Die Friedensdekade ist ein guter Anlass, über Gerechtigkeit nachzudenken und den Umgang mit Konflikten neu zu trainieren.

Aus der Praxis

  1. Kinder fragen: „Wie wird der Grashalm groß?“, „Wer hat sich das ausgedacht?“
  2. Kinder äußern ihr Staunen und ihre Fragen zu Tieren, Naturphänomenen, Pflanzen während Spaziergängen und beim Aufenthalt in der Natur.
  3. Beim Tischgebet fällt der Erzieherin auf, dass Clara nicht mitmachen möchte.
  4. Laternenfeste werden in vielen Kitas gefeiert. Die Hintergründe werden dabei nicht unbedingt reflektiert: „Was haben die Laternen mit St. Martin zu tun?“

Kompetenzentwicklung

Selbstkompetenz

  • Die Teilnehmenden können die eigene Haltung zu den Themen „Schöpfung“ und „Dank“ und „Teilen“ reflektieren und zur Sprache bringen.

Fachkompetenz Wissen

  • Die Teilnehmenden kennen biblische Schöpfungstexte.
  • Sie kennen Argumentationslinien zum Verhältnis von Evolution und Schöpfung.
  • Die Teilnehmenden kennen Hintergründe der Martinslegenden sowie Bräuche und Traditionen zu St. Martin.
  • Sie können Aspekte der Werteerziehung mit den Themen „Teilen“ und „Danken“ in Beziehung setzen.

Fachkompetenz Fertigkeiten

  • Die Teilnehmenden können die Themen „Natur“, „Umwelt“, „Schöpfung“, „Frieden“ sowie „Danken“ und „Teilen“ im Alltag der Kindertagesstätte wahrnehmen, dokumentieren, integrieren und reflektieren.
  • Sie können eine Erzählgrundlage zur 1. Schöpfungsgeschichte (1. Mose 1,1-2,4a) erarbeiten und eine Nacherzählung gestalten.
  • Ausgehend von Fragen der Kinder können die Teilnehmenden mit den Kindern zum Thema Schöpfung theologisieren.
  • Die Teilnehmenden können ein angemessenes Angebot zum Thema Schöpfung, zum Erntedankfest und zu St. Martin gestalten.
  • Die Teilnehmenden können Bilderbücher in Bezug auf ihre Einsetzbarkeit im Rahmen religionssensibler Arbeit beurteilen.

Sozialkompetenz

  • Die Teilnehmenden können Sprachformen in Bezug auf „Danken“ und „Teilen“ für die Kommunikation im Kindergarten entwickeln.

Individuelle Produkte/ Leistungen

Vorbereiten, Gestalten und Präsentieren einer Andacht.

Workload im Modul: insgesamt 20 AE

Literaturempfehlungen

  • Georg Austen, Matthias Micheel (Hrsg.): Wir entdecken die Schöpfung. Geschichten- und Mitmachbuch, 2016
  • Regina Bestle-Körfer, Annemarie Stollenwerk: Sinneswerkstatt 4 Elemente-4 Jahreszeiten, 2014
  • Margit Franz: Hauptsache Wertebildung, 2010
  • Margit Franz: Werte, Themenkarten für Teamarbeit, Elternabende, Seminare, 2014
  • Reinhard Horn, Ulrich Walter: Groß werden mit dir, lieber Gott, 2011
  • Ilse Jüntschke: Gott hat uns seine Welt geschenkt, 2011
  • Christina Kalloch, Martin Schreiner (Hrsg.): „Gott hat das in Auftrag gegeben“ – Mit Kindern über Schöpfung und Weltentstehung nachdenken. Jahrbuch für Kindertheologie Bd. 11, 2012
  • Rainer Oberthür: Das Buch vom Anfang von allem, 2015
  • Thomas Staubli: Begleiter durch das Erste Testament, 2014
  • Robertson Stevenson: Mein Experimentierbuch zur Schöpfung, 2008
  • Swana Seggewiß: Im Morgenkreis die Herbst- und Lichterzeit erleben, 2014
  • Dorothea Cüppers, Birgit Meyer: Mein Buch von Sankt Martin, 2008
  • Monika Lechner: St. Martin feiern mit Ein- bis Dreijährigen, 2011
  • Ester Herbert: Erzähl mir was von St. Martin, 2011

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Kirchenraumpädagogik – Schritte durch das Modul

Kirchenraumpädagogik – Schritte durch das Modul

Eine Vorlage für die Erstellung eigener Materialien in diesem Modul findet sich hier

Ein Schwerpunkt dieses Moduls kann im praktischen Erleben kirchenraumpädagogischer Elemente bestehen. Die Erkundung eines Kirchraumes und anderer religiöser Orte, die für Kinder und deren Familien bedeutsam sind, sollte daher Teil des Moduls sein.

1. Religiöse Orte – eigene Erfahrungen

Zu Beginn des Moduls ist ein Austausch im Plenum bzw. in kleinen Gruppen sinnvoll. Anregung für das Gespräch kann eine Bildkartensammlung mit religiösen Orten/ Gebäuden bilden. Impuls: „Welche Erfahrungen habe ich selbst mit religiösen Orten/ Gebäuden gesammelt?”

Kompetenz

  • Die Teilnehmenden erleben und reflektieren den eigenen Zugang zum Kirchenraum und/oder anderen religiösen Räumen.

Mögliche Schritte

  • Auslegen von Bildkarten von religiösen Orten/ Gebäuden.
  • Gespräch in Murmelgruppen zu dem oben genannten Impuls.
  • Bündelung im Plenum.
  • Im Anschluss wird im Plenum folgender Impuls bedacht: „Wo treffen Kinder aus meiner Einrichtung auf religiöse Orte?” Die Ergebnisse werden gesammelt und visualisiert.

Material

  • Bildkarten zu religiösen Orten/ Gebäuden

2. Kirchenerkundung und Erkundung anderer religiöser Orte mit Kindern

In einem nächsten Schritt werden in einem Plenumsgespräch Grundzüge einer Kirchenraumerkundung vorgestellt. Hierfür finden sich im Material Textkarten, die als Grundstruktur für das Gespräch genutzt werden können. Für die eigene Vorbereitung kann folgendes Material herangezogen werden: Christiane Kürschner: Kirchenerkundung mit allen Sinnen, Britta Lange-Geck: Kirchenraum mit Kinderaugen.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden kennen Ansätze der Kirchenraumpädagogik.
  • Sie können eine eigene Position zu Ansätzen der Kirchenraumpädagogik formulieren.
  • Die Teilnehmenden können die Relevanz religiöser Orte im Alltag der Kinder thematisieren.

Mögliche Schritte

  • Im Plenum werden Grundzüge der Kirchenraumpädagogik vorgestellt.
  • Im Anschluss findet ein Austausch statt.
  • Gemeinsam wird gesammelt: „Was spricht für die Erkundung religiöser Orte mit Kindern?” „Was spricht dagegen?” „Worauf muss geachtet werden?” Die Sammlung und der Austausch kann in Präsenz oder Distanzveranstaltungen durchgeführt werden.

Material

  • Für die eigene Vorbereitung: Kirchenerkundung mit allen Sinnen, Kirchenraum mit Kinderaugen
  • Textkarten
  • Überschriften für die Sammlung: Pro und Kontra Kirchenerkundung Pro und Kontra Erkundung anderer religiöser Orte mit Kindern
  • Sammlung: Checkliste zur Vorbereitung von kirchenpädagogischen Erkundungen

3. Exkursionen mit dem Kirchenerkundungskoffer

Die Teilnehmenden sollen in diesem Modul die Möglichkeit erhalten, einen Kirchenraum mit einem Materialkoffer eigenständig zu erkunden. In Distanzveranstaltungen kann ein Erkundungsfahrplan für eine Kirche vor Ort und die eigene Zielgruppe erarbeitet werden. Hierfür kann die Seite: kirchenerkundung.pti-ekmd.de genutzt werden.

In Präsenzveranstaltungen kann zum Beispiel der Kirchenerkundungskoffer genutzt werden, der in Drübeck auszuleihen ist.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden können ein kirchenraumpädagogisches Projekt durchführen.
  • Sie können Symbole im christlichen Kirchenraum entschlüsseln.

Mögliche Schritte

  • Im Plenum wird der Kirchenerkundungskoffer geöffnet.
  • In kleinen Gruppen bereiten die Teilnehmenden eine Aktion für die Gruppe in der Kirche vor.
  • Die Gesamtgruppe erlebt die vorbereiteten Aktionen.
  • Im Anschluss werden im Plenum die Erfahrungen ausgewertet und aus den Erfahrungen heraus Grundzüge für kirchenpädagogische Projekte mit Kindern festgehalten.

Material

  • Inventarliste des Kirchenerkundungskoffers
  • Ideen zur Kirchenerkundung
  • Moderationskarten

4. Besuch einer Moschee

In diesem Modul ist es unablässig, dass religiöse Orte und Räume anderer Religionen in den Blick genommen werden. Dies ist zunächst für die Teilnehmenden einer RPQ selbst von Bedeutung, unabhängig davon, ob sie beispielsweise eine Moschee mit den Kindern ihrer Einrichtung besuchen und erkunden oder nicht. Wenn möglich, ist mit den Teilnehmenden auch eine Exkursion einzuplanen.

Kompetenzen

  • Die Teilnehmenden können religions- und kultursensibel in Bezug auf Einstellungen und Prägungen im Zusammenhang mit der Begegnung mit religiösen Räumen agieren.

Mögliche Schritte

  • Im Plenum kann eine erste Orientierung stattfinden: Jasmin und die Schahada
  • Im Anschluss werden Fragen gesammelt: „Was möchte ich über eine Moschee wissen?”
  • In kleinen Gruppen wird den Fragen nachgegangen.
  • Wenn möglich, wird eine Moschee besucht.

Material

Zusätzliche Impulse

  • Herman van Veen: Geschichte von Gott
  • Robert Jensen, Heike Herold: Wer wohnt in diesem Haus? 2004

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Interreligiöse Bildung – Schritte durch das Modul

Interreligiöse Bildung – Didaktischer Kommentar

Interreligiöse Bildung – Didaktischer Kommentar

Das Davor und Danach

Aspekte interreligiöser Bildung durchziehen die gesamte RPQ. Je nach Kurszusammensetzung können diese bereits im Anfangsmodul zum Thema werden.

Vorüberlegungen

Die Teilnehmenden der RPQ sind häufig selbst nicht religiös gebunden und erleben in der RPQ einen ersten Kontakt zu Grundlagen, Inhalten und Vollzügen christlicher Religion. Für einige sind diese ersten Kontakte auch mit Erfahrungen von „Fremdheit” verbunden. Eine religionssensible Haltung der Kursleitenden, die es den Teilnehmenden ermöglicht, Ängste und Befürchtungen in Bezug auf „fremde” Erfahrungen zu reflektieren und sich selbst als Akteur*innen religionssensibler Bildung auszuprobieren, ist für die Kursarbeit bedeutsam.
Interreligiöse Perspektiven sind kein exotisches Sonderthema, sondern in einer verantwortungsbewussten elementaren Bildungsarbeit unerlässlich.
Die Arbeit entlang der eigenen Erfahrungen ist für eine bewusst gestaltete religionssensible Arbeit in interreligiöser Perspektive unabdingbar. Sie lässt sich nicht auf ein abgrenzbares Modul beschränken. Sie durchzieht die Module und ist in unterschiedlichen Anteilen vorzuhalten. Daher werden in dieser Modulbeschreibung vorwiegend Verweise auf ausgewählte Schritte in den anderen Modulen aufgezeigt. Auch die Kompetenzbeschreibungen speisen sich aus den Ausführungen der anderen Module und sind nur vereinzelt ergänzt.

Aus der Praxis

  • Zwei Mädchen streiten. Gina ruft: „Gott gibt’s nicht!“ Sonja: „Doch, den gibt’s, hat meine Mama gesagt.” Gina: „Nee, den gibt’s nicht, hat mein Papa gesagt.” Beide laufen zur Erzieherin: „Frau Kaiser, wer hat Recht? Gina sagt…”
  • Die Eltern eines Kindes kommen am Morgen zur Erzieherin: „Unsere Tochter soll nicht an den Adventskreisen am Montag Morgen teilnehmen. Wir feiern Weihnachten nicht!”
  • Beim Erzählkreis am Morgen erzählt ein Junge: „Ich war mit Mama und Papa zum Gebet in der Moschee.” Ein Kind, das neu in der Gruppe ist, fragt: „Was ist das, eine Moschee?”

Kompetenzentwicklung

Selbstkompetenz

  • Die Teilnehmenden können „eigene” und „fremde” religiöse Prägungen vorurteilsbewusst wahrnehmen und reflektieren. Dazu gehört auch Konfessionsfreiheit.

Fachkompetenz Wissen

  • Die Teilnehmenden kennen Ansätze interreligiöser Bildung im Elementarbereich.
  • Sie kennen Perspektiven aus anderen Religionen in Bezug auf den Gottesbegriff.
  • Die Teilnehmenden kennen Hintergründe einzelner Feste aus anderen Religionen.

Fachkompetenz Fertigkeiten

  • Die Teilnehmenden können Spiritualität und Religiosität im Alltag der Kindertagesstätte wahrnehmen, dokumentieren und reflektieren.
  • Sie können Räume für die Spiritualität und Religiosität der Kinder eröffnen.

Sozialkompetenz

  • Die Teilnehmenden können religions- und kultursensibel in Bezug auf Einstellungen und Prägungen im Zusammenhang mit der Begegnung mit religiösen Festen oder Räumen agieren.

Individuelle Produkte/ Leistungen

Reflexion in der Lerngruppe, Lerntagebuch

Workload des Moduls: Der Workload verteilt sich auf mehrere RPQ-Module und variiert je nach Erfordernissen der Gruppe.

Literaturvorschläge

  • Albert Biesinger, Anke Edelbrock, Friedrich Schweitzer: Religiöse Vielfalt in der Kita, 2012
  • Carola Fleck, Stephan Leimgruber: Interreligiöses Lernen in der Kita, 2011
  • Frieder Harz: Interreligiöse Erziehung und Bildung in Kitas, 2014
  • Christa Holtei, Tilman Michalski: Das große Familienbuch der Weltreligionen, 2011
  • Anna Wills, Nora Tomm: Das Wimmelbuch der Weltreligionen, 2017
  • Diakonie Pfalz (Hrsg.): Arbeitshilfe zum Interreligiösen Kalender in Evangelischen Kindertagesstätten der Evangelischen Kirche der Pfalz, 2017

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Kirchenraumpädagogik – Didaktischer Kommentar

Kirchenraumpädagogik – Didaktischer Kommentar

Das Davor und Danach

Inhaltliche Voraussetzung für dieses Modul ist die Teilnahme an den Modulen „Kursbeginn” und „Basics Religion”.

Vorüberlegungen

In Kindertageseinrichtungen christlicher Trägerschaft gibt es unterschiedliche Berührungspunkte mit Kirchenräumen. Manchmal gehören Kirchenerkundungsprojekte zu einem festen Bestandteil des Jahresprogramms.
Kirchen und andere religiöse Orte kommen im Alltagserleben von vielen Kindern vor. Kirchengebäude gehören zum Stadtbild, vielleicht sind sie Orte des (religiösen) Familienlebens oder Ziele bei Stadterkundungen im Urlaub.
Für Teilnehmende in Religionspädagogischen Qualifizierungen sind Kirchenräume nicht zwangsläufig vertraute Orte, sondern womöglich fremd oder mit Berührungsängsten verbunden. Ein achtsames Vorangehen ist in diesem Modul daher gut. Darüber hinaus ist es notwendig, auch nichtchristliche religiöse Orte und deren Erkundungen in den Blick zu nehmen. In diesem Modul sind eine oder auch mehrere Exkursionen und Begegnungen mit authentischen Lernorten (auch Gebäuden anderer Religionen) vorgesehen.

Aus der Praxis

  • Jedes Jahr wird mit den ältesten Kindern der Kita ein Kirchenerkundungsprojekt durchgeführt. Im Vorfeld bereitet die pädagogische Fachkraft einen Elternabend vor, um Informationen auszutauschen und möglichen Bedenken von Eltern Raum zu geben.
  • Während eines Ausflugs kommt eine Kindergartengruppe an einer Kirche vorbei. Die Tür steht offen, die Kinder fragen: „Dürfen wir da rein?”
  • Im Morgenkreis erzählt ein Kind: „Ich war mit Mama und Papa zum Gebet in der Moschee.” Ein anderes Kind, das neu in der Gruppe ist, fragt: „Was ist das, eine Moschee?”
  • Bei einem Kindergartengottesdienst fragt ein Kind: „Warum hängt da vorne am Tisch ein lila Tuch?”

Kompetenzentwicklung

Selbstkompetenz

  • Die Teilnehmenden erleben und reflektieren den eigenen Zugang zum Kirchenraum und/oder anderen religiösen Räumen.
  • Sie können eine eigene Position zu Ansätzen der Kirchenraumpädagogik formulieren.

Fachkompetenz Wissen

  • Die Teilnehmenden können die Relevanz religiöser Orte im Alltag der Kinder thematisieren.
  • Sie kennen Ansätze der Kirchenraumpädagogik.

Fachkompetenz Fertigkeiten

  • Die Teilnehmenden können ein kirchenraumpädagogisches Projekt durchführen.
  • Sie können Symbole im christlichen Kirchenraum entschlüsseln.

Sozialkompetenz

  • Die Teilnehmenden können religions- und kultursensibel in Bezug auf Einstellungen und Prägungen im Zusammenhang mit der Begegnung mit religiösen Räumen agieren.

Individuelle Produkte/ Leistungen

Praxisaufgabe: Erstellen eines Projekts zum Thema, Dokumentation und Reflexion in der Lerngruppe, Lerntagebuch

Workload im Modul: insgesamt 16 AE

Literaturempfehlungen

  • Reinhard Abeln: Das Haus Gottes den Kindern erklärt, 2010
  • Margret Färber: In der Kirche. Bildkarten für Kindergarten, Schule und Gemeinde, 2014
  • Margret Färber: Wir erleben Gottes Haus, 2017
  • Lamya Kaddor, Rabeya Müller: Der Islam für Kinder und Erwachsene, 2012
  • Naciye Kamcili-Yildiz, Senay Biricik, Katharina Kammeyer, Claudia Tombrink: Kinder feiern Ramadan. Ein interreligiöses Praxisbuch, 2015
  • Margarete Luise Goecke-Seischab, Frieder Harz: Komm, wir entdecken eine Kirche, 2001
  • Margarete Luise Goecke-Seischab, Jörg Ohlemacher: Kirchen erkunden, Kirchen erschließen, 2010
  • Frieder Harz: Interreligiöse Erziehung und Bildung in Kitas, 2014
  • Andreas Schütz, Kerstin M. Schuld: Mein kleines Buch von der Kirche, 2010
  • Susanne Paetzold: Kleine Kirchenforscher: Erkundungsspielräume mit den Kleinsten, 2014
  • http://www.kirche-entdecken.de
  • http://religionen-entdecken.de

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